Skalieren und Wachsen im Multichannel-E-Commerce

Der Onlinehandel bietet beispiellose Wachstumsmöglichkeiten – vor allem, wenn du auf mehreren Kanälen gleichzeitig verkaufst. Mehr Marktplätze, ein eigener Webshop, vielleicht sogar stationärer Handel: Jeder neue Vertriebskanal kann den Umsatz sprunghaft steigern.

Doch mit dem Erfolg auf vielen Plattformen kommen auch Herausforderungen. Wie behält man den Überblick, wenn Bestellungen aus allen Richtungen einprasseln? Wie sorgt man dafür, dass das Tagesgeschäft nicht im Chaos versinkt, während das Unternehmen wächst? Skalieren und Wachsen im Multichannel-E-Commerce ist kein Selbstläufer. Es erfordert eine klare Strategie, belastbare Prozesse und die richtigen Werkzeuge. Hier erfährst du, mit welchen Maßnahmen du dein Wachstum smart managen kannst.

Mann steht mit Karton im Lager und schaut sich die Regale an
Zitat Bild Manuel Pietzsch

Ich habe so viele Händler erlebt, die unter ihrem eigenen Erfolg litten, weil ihre Prozesse nicht mitgewachsen sind. Skalierung ohne robuste Prozesse ist wie Vollgas fahren mit angezogener Handbremse – man kommt einfach nicht wirklich vom Fleck.

Manuel Pietzsch, Product Manager ERP

Warum Skalierung scheitert
und wie ihr das verhindert

Viele Händler haben ambitionierte Wachstumsziele, doch in der Praxis tauchen immer wieder ähnliche Stolpersteine auf. Selbst, wenn die Anzahl der Aufträge die Erwartungen übersteigt: Diese müssen oft mit begrenzten Personal- und IT-Ressourcen gemeistert werden, sodass das Geschäft am eigenen Wachstum ächzt. Zu den zentralen Skalierungsproblemen zählen vor allem:

Hohe Prozesskosten

Ohne optimierte Prozesse steigen mit jedem neuen Verkaufskanal die operativen Kosten fast linear an. Manuelle Abläufe (z. B. Bestellabwicklung, Retourenmanagement) binden immer mehr Personal. Das treibt die Kosten pro Bestellung in die Höhe und schmälert die Marge.

Studien zeigen, dass fehlende Automatisierung und veraltete Software zu kostspieligen Fehlern führen können.

Laut Deloitte lässt sich durch Prozessautomatisierung die Effizienz um bis zu 60 % steigern und die Fehlerquote um bis zu 70 % senken. Skalierung wird so zur Kostenfalle. Quelle

Plattformkomplexität

Jeder zusätzliche Marktplatz und Vertriebskanal bringt eigene Regeln, Formate und Anforderungen mit sich. Produktdaten müssen mehrfach gepflegt, Preise kanal-individuell kalkuliert und Bestände synchron gehalten werden „Die Datenflut auf verschiedenen Plattformen zu bändigen, ist für Händler eine enorme Herausforderung.

Eine Studie mit über 200 Managern zeigt, dass die Integration aller Vertriebskanäle eine zentrale Herausforderung darstellt.“ Quelle

Ohne zentrales Management verliert man leicht den Überblick: Overselling, Inkonsistenzen bei Preisen oder Sortiment und ineffizientes Kampagnen-Controlling sind typische Symptome.

Tool-Wildwuchs

Historisch gewachsene Software-Landschaften machen das Tagesgeschäft unnötig komplex. Viele Onlinehändler nutzen getrennte Lösungen für Shop, Marktplätze, Warenbestand, Buchhaltung, Versand usw. – oft ohne durchgehende Integration. Solch ein Insellösung-Ansatz führt zu doppelter Datenpflege, Medienbrüchen und Fehleranfälligkeit.

Die Produktivität leidet, weil Mitarbeiter zwischen unterschiedlichen Tools springen müssen, statt in einem einheitlichen System zu arbeiten. Kurz gesagt: Ein Wildwuchs an Tools bremst euch aus, statt euch beim Wachstum zu helfen.

Diese Herausforderungen sind komplex, aber sie lassen sich bewältigen. Entscheidend ist, strukturiert vorzugehen und die richtigen strategischen Weichen zu stellen – von der technischen Plattform bis zu den internen Abläufen.

Integration statt Isolation

Kein Onlinehändler ist eine Insel: Jedes Geschäftsmodell beruht darauf, dass verschiedenste Plattformen, Dienstleister und Softwarelösungen reibungslos zusammenspielen. Genau hier kommt die Systemoffenheit ins Spiel. Wenn deine E-Commerce-Software keine neuen Marktplätze oder Tools anbinden kann, stoßt man schnell an Wachstumsgrenzen. Ein offenes, anpassungsfähiges System hingegen ermöglicht es, flexibel auf neue Chancen zu reagieren – sei es ein aufstrebender Online-Marktplatz, ein innovatives Payment-System oder ein effizienterer Fulfillment-Dienst.

Manuel Pietzsch, Product Manager ERP bei JTL und Experte für ERP- und E-Commerce Software: Händler, die auf integrierte Lösungen setzen, wachsen schneller und souveräner. Achte darauf, dass deine Infrastruktur mitwächst. Das bedeutet zum Beispiel: Deine Warenwirtschaft sollte sich problemlos mit Shop, Marktplätzen und Versandsoftware verbinden lassen. Ebenso sollten deine technischen Lösungen Erweiterungen ermöglichen, statt ihr Wachstum einzuschränken. So bleibt dein Unternehmen agil und bereit für den nächsten Wachstumsschub.

In einer vernetzten Handelswelt entscheidet Systemoffenheit darüber, wie erfolgreich ein Unternehmen sich seine Verkaufskanäle erschließt. Aus zahlreichen Kundengesprächen weiß ich: Geschlossene Insellösungen bremsen aus – echte Skalierung gelingt nur mit flexiblen Schnittstellen und dem Mut, Neues anzubinden.

Manuel Pietzsch, Product Manager ERP

Multichannel meistern statt Kanäle kämpfen lassen

Mit mehr Kanälen, Kunden und Umsatz kommt aber auch mehr technische Komplexität. Unterschiedliche Plattformen haben unterschiedliche Anforderungen: Artikelinformationen müssen synchron gehalten werden, Lagerbestände sollten idealerweise in Echtzeit über alle Kanäle hinweg aktualisiert werden, und jeder Marktplatz bringt eigene Regelwerke und Gebühren mit. Diese Vielschichtigkeit ist oft überwältigend. Doch sie lässt sich beherrschen, wenn du strukturiert vorgehst und die richtigen Hilfsmittel nutzt.

Multichannel-Erfolg ist vor allem eine Frage der Organisation. Schaffe dir eine zentrale Datenquelle, auf die alle Kanäle zugreifen – zum Beispiel eine Warenwirtschaft wie JTL-Wawi als „Single Source of Truth“ für Bestände und Produktdaten. Etabliere auch klare Zuständigkeiten im Team: Wer kümmert sich um welchen Kanal, wer überwacht die Performance? Hier bieten Projektmanagement-Tools wie Asana ein hilfreiches Gerüst. Und nicht zuletzt: Tausche dich mit der E-Commerce-Community aus! Von den Erfahrungen anderer zu lernen, macht den Umgang mit Komplexität deutlich leichter und zeigt bewährte Wege, Stolpersteine zu umgehen.

Nicht mehr, sondern smarter arbeiten!

Multichannel-E-Commerce bietet enormes Wachstumspotenzial, doch, wenn wir ehrlich sind: Er ist auch verdammt komplex und verlangt Händlern einiges ab! Aber mit optimierten Prozessen, offenen Systemen und einem kühlen Kopf lässt sich auch diese Challenge meistern. Genau das unterscheidet die erfolgreichen „Aufsteiger“ von denen, die auf halber Strecke straucheln. Skalieren und wachsen heißt vor allem: Nicht mehr, sondern smarter zu handeln: effizienter arbeiten, flexibel bleiben und stets den Überblick behalten. Dann wird aus dem ambitionierten Plan tatsächlich eine Erfolgsgeschichte.

Zahlen lügen nicht

Rechenbeispiele, Benchmarks und Automatisierungs-Potenzial

1500 h

zusätzliche Routinearbeit entstehen pro Jahr, wenn jede Bestellung nur fünf Minuten Mehraufwand erfordert – bei 1.000 Aufträgen im Monat sind das bereits über 80 Extrastunden bzw. zwei volle Arbeitswochen.

61 %

der Onlinehändler priorisieren laut HSLU-Studie die Prozess­automatisierung, weil sie Betriebskosten senkt und Verzögerungen sowie Fehler in der Abwicklung minimiert.

31 %

weniger Kosten pro Auftrag verzeichnen Unternehmen laut IBM, sobald sie intelligente E-Commerce-Systeme einsetzen; die reduzierten manuellen Schritte verringern zugleich teure Bestellfehler.

Über 40 %

weniger Versandfehler erreichen Händler mit automatisierten Workflows (Jitterbit), wodurch jede verhinderte Retoure im Schnitt 5 bis 10 € spart (EHI).

10000

Bestellungen im Monat würden manuell rund 833 Arbeitsstunden und damit über fünf Vollzeitkräfte binden, während Automatisierung die Prozesse parallel abwickelt und hohe Volumina ohne Überstunden ermöglicht (IBM).

Jeder zusätzliche Vertriebskanal fühlt sich zunächst an wie ein weiterer Ball, den man jonglieren muss. Aber ich habe immer wieder gesehen: Mit den richtigen Tools und klar geregelten Abläufen lassen sich auch zehn Bälle gleichzeitig in der Luft halten. Multichannel-Komplexität muss niemanden abschrecken – man kann sie mit System und Weitsicht erfolgreich bändigen.

Manuel Pietzsch, Product Manager ERP

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